Cyber-Attacken gefährden Unternehmen
IT-Sicherheit wird immer wichtiger, machte das Forum Mittelstand in Willich deutlich
Manipulation, Diebstahl, Sabotage: Gefahren, die durch Cyber-Attacken drohen. „Die IT-Sicherheit wird für Unternehmen immer wichtiger“, sagt Prof. Dr. René Treibert vom Clavis-Institut für Informationssicherheit der Hochschule Niederrhein. Sein Impulsreferat stand im Mittelpunkt des Forum Mittelstand zum Thema „Cyber Security im Mittelstand – wie kann ein Mittelständler seine IT-Infrastruktur absichern?“ im Gründerzentrum Stahlwerk Becker in Willich.
Gemeinsam mit der Interessenvereinigung Mittelständische Wirtschaft e.V. (IMW e.V.) veranstaltet das Technologie- und Gründerzentrum Niederrhein (TZN) das Forum Mittelstand. „Wir wollen mit der Veranstaltung Risiken aufzeigen und auf Möglichkeiten der Absicherung hinweisen“, sagt der Geschäftsführer des TZN, Dr. Thomas Jablonski. Willichs stellvertretender Bürgermeister Guido Görtz konnte gut 50 Vertreter von Unternehmen aus dem Kreis Viersen begrüßen.
Ihnen verdeutlichte Prof. Treibert die Gefahren aus dem Netz. Es gebe eine regelrechte Wertschöpfungskette der Kriminellen; deren Geschäftsmodelle würden zumeist ausgelöst durch Spam-Mails oder E-Mail-Anhänge. Werden sie von Mitarbeitern geöffnet, werden Unternehmen erpressbar. Er empfahl den Unternehmen Basiselemente der IT-Sicherheit: regelmäßige Updates der Software, sichere und wechselnde Passwörter, Virenschutzprogramme und eine Firewall. Mitarbeiter müssten entsprechend sensibilisiert, IT-Sicherheitsbeauftragte installiert werden.
Mit auf dem Podium saßen Jonas Fischer, Geschäftsführer des Kommunalen Rechenzentrums Niederrhein (KRZN), sowie Gernot Reindl, Leiter Personal und Strategie der Sparkasse Krefeld. Neue Anforderungen an die Sicherheit stelle auch der Ausbau der Arbeit im Homeoffice, machte Fischer in der von Prof. Dr. Thomas Merz (IST-Hochschule Düsseldorf) moderierten, angeregten Diskussion deutlich. Der Zugang ins Firmennetz müsse mit mehr Sicherheit versehen werden, so Fischer
Reindl erläuterte, dass gerade Banken bevorzugtes Ziel von Hacker-Angriffen seien. Er brachte einen digitalen Führerschein für die Mitarbeiter als Schutz gegen Phishing-Attacken ins Spiel. Einig waren sich die Experten, dass die Menschen vor allem privat wenig sensibel bei der Preisgabe von Daten seien. Treiberts provokanter Hinweis: „Warum kostet eine App nichts? Weil Sie dafür mit ihren Daten bezahlen!“
Übrigens: Investitionen in die IT-Sicherheit werden mit öffentlichen Geldern gefördert. Informationen dazu gibt es beim Fördermittelberater der WFG Kreis Viersen, Armin Möller. Er ist erreichbar unter Tel. 02162/8179106 oder per E-Mail: armin.moeller@wfg-kreis-viersen.de
Das nächste Forum Mittelstand findet am 21. Juni in der Burg Brüggen statt. Das Thema lautet dann „Klimaneutrale Energieversorgung für kleine und mittlere Unternehmen“.
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