Um das Thema klimaneutrale Energieversorgung ging es beim Forum Mittelstand in der Burg Brüggen: (v.l.) Dr. Thomas Jablonski (Geschäftsführer TZN), Frank Gellen (Bürgermeister Brüggen), Prof. Jörg Meyer (Hochschule Niederrhein) Moderator Prof. Thomas Merz (IST-Hochschule Düsseldorf) und Udo M. Strenge (IMW).

Klimaschutz lohnt sich für Unternehmen

Das Thema Energiewende stand im Mittelpunkt des Forum Mittelstand in der Burg Brüggen

Wie können kleine und mittlere Unternehmen zu einer klimaneutralen Energieversorgung kommen? So lautete das Thema beim 3. Forum Mittelstand im Jahr 2022 in der Burg Brüggen. Dabei machte Prof. Jörg Meyer vom Institut für Energietechnik und Energiemanagement an der Hochschule Niederrhein deutlich, dass dies bereits heute technisch machbar ist und Klimaschutz und Wirtschaftlichkeit in Einklang zu bringen sind.

Gemeinsam mit der Interessenvereinigung Mittelständische Wirtschaft e.V. (IMW e.V.) veranstaltet das Technologie- und Gründerzentrum Niederrhein (TZN) das Forum Mittelstand. Brüggens Bürgermeister Frank Gellen begrüßte die Gäste zu diesem heiß diskutierten Thema und beklagte, dass die Rahmenbedingungen für die Energiewende noch nicht stimmten wie etwa die Abstandsregelungen von Windrädern zur Wohnbebauung.

Prof. Meyer erläuterte, dass Klimaneutralität kein geschützter Begriff sei; „jeder Dritte versteht etwas anderes darunter.“ Tatsächliche Klimaneutralität könne es nur geben durch die Reduzierung von Energiebedarf und die Reduzierung der Emission von Treibhausgasen. Meyer listete die Ziele der Bundesregierung bis 2030 auf: Primärenergieverbrauch um 30 Prozent gegenüber 2008 senken, Anteil erneuerbare Energien auf 30 Prozent steigern, CO2-Emissionen im Gebäudebereich um 67 Prozent reduzieren. Dies schlage auf die Unternehmen durch.

Für eine Verbesserung der Energieeffizienz in der Industrie empfahl er die Einführung eines Energiemanagementsystems. Als praktische Beispiele nannte er die Optimierung von Klima- und Lüftungsanlagen sowie der Beleuchtung und Nutzung der Abwärme. Wichtig seien der Einsatz von erneuerbarem Strom und der Verzicht auf Brennstoffe. An einem Beispiel für ein klimafreundliches Energieversorgungskonzept legte er dar: Klimaschutz lohnt sich. Und machte den Unternehmern deutlich: „Der Druck wird zunehmen. Kunden wollen Klimaneutralität.“

Udo M. Strenge, Vorstand Interessenvereinigung Mittelständische Wirtschaft (IMW), mahnte in der von Prof. Dr. Thomas Merz (IST-Hochschule Düsseldorf) moderierten, angeregten Diskussion an, die Rahmenbedingungen für die Energiewende anzupassen: „Da hinken wir hinterher.“ Der Wille bei den Unternehmen für eine Klimaneutralität sei da; das Geld für eine Zertifizierung müsse aber auch erwirtschaftet werden.

Übrigens: Investitionen in Maßnahmen zur klimafreundlichen Energieversorgung werden mit öffentlichen Geldern gefördert. Informationen dazu gibt es beim Fördermittelberater der WFG Kreis Viersen, Armin Möller. Er ist erreichbar unter Tel. 02162/8179106 oder per E-Mail: armin.moeller@wfg-kreis-viersen.de

Das nächste Forum Mittelstand findet am 19. September im neuen Kreisarchiv in Viersen statt. Das Thema lautet dann „Nachhaltigkeit und Klimaneutralität im Gewerbebau“.


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