Mit einem Lächeln zur Arbeit kommen

Personalstrategien von heute am Beispiel Mars waren das Thema beim hochkarätigen Forum Mittelstand im Stahlwerk Becker

Flache Hierarchien, man duzt sich, jede Meinung zählt: Punkte, die beim Viersener Unternehmen Mars gelebt werden, um für ein gutes Betriebsklima zu sorgen und so Mitarbeiter zu halten. Das machte Mars-Geschäftsführer Patrick Hölscher beim Forum Mittelstand im Stahlwerk Becker in Willich deutlich.

Veranstaltet wird die Reihe Forum Mittelstand vom Technologiezentrum Niederrhein (TZN) und der Interessenvereinigung Mittelständische Wirtschaft (IMW). Willichs Bürgermeister Josef Heyes betonte in der von Prof. Thomas Merz moderierten Veranstaltung, wie wichtig es sei, dass die Stadt mit dem Gründerzentrum die Möglichkeit habe, eine Reihe wie das Forum Mittelstand mit so hochkarätigen Referenten durchführen zu können.

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Im Gründerzentrum ging es vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels um Personalstrategien von heute. Der Geschäftsführer des Viersener Süßwarenherstellers Mars zeigte auf, wie sich ein internationaler Konzern den personellen Herausforderungen stellt. Seit 40 Jahren ist Viersen Standort der Schoko-Produktion mit rund 600 Beschäftigten. Weltweit beschäftigt das Familienunternehmen Mars 115.000 Mitarbeiter.

„Wir wollen, dass unsere Mitarbeiter mit einem Lächeln zur Arbeit kommen“, sagte Hölscher vor rund 80 Besuchern des Mittelstandsforums. Man arbeite nach fünf Prinzipien: Freiheit, Gegenseitigkeit, Vertrauen, Effizienz und Verantwortung. Wichtig sei natürlich auch die Entlohnung. „Unser Grundgedanke: Geht es dem Unternehmen gut, soll es auch den Mitarbeitern gut gehen“, so Hölscher. Wichtig sei aber auch die Kultur des Unternehmens, der Umgang mit den Mitarbeitern. Gute Erfahrungen habe man mit karitativen Initiativen gemacht, für die die Beschäftigten jeweils einen Tag im Jahr freigestellt werden. So richtet man regelmäßig den Weihnachtsmarkt für die Viersener Tafel aus. „Wir fördern die persönliche Entwicklung, nicht nur auf fachlicher, sondern auch auf menschlicher Ebene. Unsere Mitarbeiter nennen sich Marsianer. Sind sie einmal da, bleiben sie meist Jahrzehnte“, so Hölscher.

Die Ansätze von Mars werden auch beim Unternehmen 3 M gepflegt, machte Personalmanager Philip Kraft deutlich. „Wir geben den Mitarbeitern die Freiheit zu agieren und müssen dabei auch Fehler zulassen.“ Junge Leute erfolgreich zu machen sei die Aufgabe der Führungskräfte. Wichtige Punkte seien Innovation und Nachhaltigkeit, aber auch flexible Arbeitszeitmodelle und Kinderbetreuung. „Passt das, dann ist die Fluktuation im Unternehmen gering“, so Kraft.

Aus Sicht eines kleinen Unternehmens betonte Dirk Thölen, Geschäftsführer der Thölen Pumpen GmbH Geldern, die Bedeutung der Mitarbeiter: „Sie sind das wichtigste Kapital des Unternehmens und tragen zum Erfolg bei.“ Deshalb beteilige man sie auch mit Bonuszahlungen am Gewinn: „Das steigert die Motivation“, betonte Thölen in der rege geführten Diskussion mit den zahlreichen Besuchern. Die wurde auch nach dem offiziellen Ende der Veranstaltung fortgesetzt. Darüber freute sich der Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WFG) Kreis Viersen, Dr. Thomas Jablonski, besonders: „Hochkarätige Referenten und ein reger Austausch der Teilnehmer beim Forum Mittelstand stärken das Netzwerk in der Region.“

Das nächste Forum Mittelstand Niederrhein findet am Dienstag, 25. Juni, 18 Uhr, statt. Dann geht es in der Burg Brüggen um die Anwendung künstlicher Intelligenz und der Cloud in kleinen und mittleren Unternehmen.


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